Blindstrom

Blindstrom ist ein Begriff aus der Elektrotechnik und bezeichnet den Anteil des Wechselstroms in einem Netz, der keine nutzbare Arbeit verrichtet. Er ist das Ergebnis der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung in Wechselstromkreisen, in denen sowohl Widerstände als auch induktive oder kapazitive Elemente vorhanden sind.

Merkmale und Relevanz des Blindstroms:

Komponenten: In AC-Systemen setzt sich der Gesamtstrom aus dem Wirkstrom (erzeugt Arbeit und wird in den Verbrauchern in Wärme umgewandelt) und dem Blindstrom (verrichtet keine nutzbare Arbeit) zusammen.
Energieformen: Während Wirkstrom Wirkenergie transportiert, trägt Blindstrom Blindenergie. Es findet kein Energieaustausch mit dem Verbraucher statt, sondern lediglich zwischen den Quellen und den Senken der Blindenergie im Netz.
Netzbelastung: Obwohl Blindstrom keine nutzbare Arbeit verrichtet, belastet er dennoch das Stromnetz und die damit verbundenen Infrastrukturen wie Transformatoren und Leitungen.
Kosten: In industriellen Anlagen kann ein hoher Blindstromanteil zu Kosten führen, da Energieversorger oft Gebühren für die Bereitstellung der notwendigen Blindenergie erheben.
Kompensation: Um die negativen Auswirkungen von Blindstrom zu minimieren, werden oft Kompensationseinrichtungen wie Kondensatorbänke oder Synchrondrosseln eingesetzt, um die Blindstromanteile zu reduzieren. Früher wurden zu diesem Zweck in technischen Leuchten mit KVG in jeder zweiten Leuchte Kompensationskondensatoren eingesetzt.
Messung: Der Blindstrom wird mithilfe von speziellen Messgeräten gemessen, die die Wirk- und Blindanteile des Stroms in einem Netzwerk differenzieren können.

Ein tiefes Verständnis von Blindstrom und seine Management-Methoden sind entscheidend, um die Effizienz von Elektrosystemen zu optimieren und zusätzliche Kosten zu vermeiden.